Einkommensteuerbefreiung für Programmierer (Fall)

Standlage:

 

Ein Angestellter in der Position eines Programmier-Assistenten in einem Handelsunternehmen, der die Bedingungen für die Befreiung von der Lohnsteuer für seine Angestellten erfüllt, erhält keine Steuerbefreiung mit der Begründung, dass er seinen Abschluss nicht an einer Hochschule mit technischem Profil, sondern an einer Universität mit menschlichem Profil gemacht hat.

Es stellt sich die Frage, ob dieser Arbeitnehmer Anspruch auf Befreiung von der Lohnsteuer hat?

 

Lösung:

 

Gemäß Artikel 60, Punkt 2 des Gesetzes Nr. 227/2015 über die Steuergesetzgebung  sind natürliche Personen von der Einkommenssteuer für Einkünfte aus Gehältern und ähnlichen Einkünften im Sinne von Artikel 76 Absätze (1) – (3) befreit, die sich aus der Ausübung der Tätigkeit der Erstellung von Computerprogrammen ergeben, und zwar unter den Bedingungen, die durch den gemeinsamen Erlass des Ministers für Kommunikation und Informationsgesellschaft, des Ministers für Arbeit und soziale Gerechtigkeit, des Ministers für nationale Bildung und des Ministers für öffentliche Finanzen Nr. 20463/3964/967/1415/2023 über die Klassifizierung der Tätigkeit der Softwareerstellung.

 

Gemäß Artikel 1 Absatz (1) dieses Erlasses wird festgelegt, dass die Beschäftigten von in Rumänien tätigen Wirtschaftsbeteiligten, deren Tätigkeit die Erstellung von Computerprogrammen (CAEN-Codes 5821, 5829, 6201, 6202, 6209) umfasst, von der Lohnsteuer befreit werden, wenn die folgenden Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

a) Die Stellen, auf denen sie beschäftigt sind, entsprechen denjenigen, die in der Liste der Berufe und Tätigkeiten in den Abschnitten 1 und 2 des Anhangs aufgeführt sind;

b) die Stelle gehört zu einer Abteilung, deren Tätigkeit in mindestens einem der folgenden Bereiche liegt, die im Organisationsplan des Arbeitgebers hervorgehoben sind: Informations- und Kommunikationstechnologie, künstliche Intelligenz und neue digitale Technologien, elektronische Steuerverwaltung, Datenbanken, elektronische Behördendienste und digitale Transformation;

c) sie verfügen über einen von einer akkreditierten Hochschuleinrichtung ausgestellten Bachelor-Abschluss einer langen oder kurzen Hochschuleinrichtung oder des ersten Zyklus eines Bachelor-Studiums, oder sie verfügen über einen Bachelor-Abschluss und besuchen eine akkreditierte Hochschuleinrichtung und üben tatsächlich eine der im Anhang aufgeführten Tätigkeiten aus;

d) der Arbeitgeber hat im vorangegangenen Steuerjahr Einkünfte aus der Tätigkeit der Erstellung von Computerprogrammen zur Vermarktung erzielt und in den analytischen Bilanzen gesondert ausgewiesen;

e) das unter Buchstabe d) genannte Jahreseinkommen entspricht mindestens dem Gegenwert von 10.000 Euro in Lei (berechnet nach dem von der Rumänischen Nationalbank mitgeteilten monatlichen Durchschnittskurs für jeden Monat, in dem das Einkommen verbucht wurde) für jeden Arbeitnehmer, der von der Einkommensteuer befreit ist.

Die Einkommensteuerbefreiung wird daher gewährt, wenn alle oben genannten Bedingungen kumulativ erfüllt sind.

 

Gemäß Artikel 4 Absatz (1) der MCID-Verordnung 20463/2023 über die Einstufung der Tätigkeit der Erstellung von Computerprogrammen sind die Belege, die bei der Einstufung von Personen, die gemäß den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 227/2015 über die Steuergesetzgebung  in der geänderten und ergänzten Fassung von der Zahlung der Lohnsteuer befreit sind, nach den im Anhang aufgeführten spezifischen Berufen und Tätigkeiten zu berücksichtigen sind, folgende: (…)c) die Stellenbeschreibung oder ein anderes rechtliches Dokument, in dem die Aufgaben des Arbeitnehmers festgelegt sind;

 

d) eine Kopie mit Originalbescheinigung des Abschlusses, der nach Abschluss eines lang- oder kurzfristigen Hochschulstudiums oder nach Abschluss des ersten Zyklus eines Grundstudiums erworben wurde, bzw. eine Kopie mit Originalbescheinigung des Dokuments über die Gleichwertigkeit oder Anerkennung des Abschlusses, das von den spezialisierten Strukturen des Bildungsministeriums ausgestellt wurde, für Arbeitnehmer, die natürliche Personen sind;

e) die von der betreffenden Hochschuleinrichtung ausgestellte Bescheinigung über den Abschluss des Grundstudiums, wenn das Abschlusszeugnis noch nicht ausgestellt wurde, bzw. die Kopie mit der Originalbescheinigung der von den Fachstrukturen des Bildungsministeriums ausgestellten Gleichwertigkeits- oder Anerkennungsurkunde für Arbeitnehmer, die natürliche Personen sind;

f) eine Kopie mit der Originalbescheinigung des Abiturdiploms bzw. eine Kopie mit der Originalbescheinigung der Gleichwertigkeits- oder Anerkennungsbescheinigung des Diploms, die von den spezialisierten Strukturen des Bildungsministeriums ausgestellt wurde, auch für Arbeitnehmer, die Kurse an einer akkreditierten Hochschuleinrichtung besuchen;

g) eine Bescheinigung über den Besuch einer Hochschuleinrichtung, wenn der Arbeitnehmer ein Abiturdiplom und gegebenenfalls die Bescheinigung über die Gleichwertigkeit oder Anerkennung des Diploms besitzt, aber noch kein kurzes oder langes Hochschulstudium oder den ersten Zyklus eines Grundstudiums abgeschlossen hat. Die Bescheinigung muss folgende Angaben enthalten: die Universität, den normativen Akt, durch den die Universität akkreditiert wurde, die Fakultät, das Studienprogramm, die Form der Ausbildung, einschließlich des zum Zeitpunkt der Antragstellung absolvierten Studienjahres, die schulische Situation, um den Studentenstatus gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu belegen;

h) eine Kopie des Original-Diplomzusatzes, die vom Arbeitgeber angefordert wird, um Zeiten der Unterbrechung der Ausbildung von der Steuerbefreiung auszuschließen, wenn diese Unterbrechungen nicht vom Begünstigten der Steuerbefreiung gemeldet wurden, wenn der Arbeitnehmer im Besitz eines Abiturdiploms und der Gleichwertigkeits- bzw. Anerkennungsurkunde ist, aber kein kurzes oder langes Universitätsstudium oder den ersten Zyklus eines Grundstudiums abgeschlossen hat, nach Abschluss eines Diplomstudiengangs an einer anerkannten Hochschuleinrichtung;

i) eine Kopie des individuellen Arbeitsvertrags oder eines Rechtsakts des Leiters der öffentlichen Einrichtung, auf dessen Grundlage das Dienst-/Arbeitsverhältnis ausgeübt wird, mit der Originalbescheinigung; (…)

 

Wir weisen darauf hin, dass die oben genannten Bestimmungen die Ernennung auf eine Stelle, für die die Freistellung gewährt wird, nicht von der Erfüllung bestimmter Spezialisierungsbedingungen abhängig machen.

Die in den Rechtsvorschriften auferlegte Bedingung ist, dass die betreffende Person über ein Diplom verfügt, das nach Abschluss eines Langzeit-Hochschulstudiums (ein bestimmtes Profil wird nicht genannt) oder eines Kurzzeit-Hochschulstudiums ausgestellt wurde, oder über ein Diplom verfügt, das nach Abschluss des ersten Zyklus eines Hochschulstudiums ausgestellt wurde, ein von einer anerkannten Hochschuleinrichtung ausgestelltes Diplom oder ein Abiturdiplom besitzen und an den Kursen einer anerkannten Hochschuleinrichtung teilnehmen (nachgewiesen durch eine Bescheinigung) und tatsächlich eine der im Anhang der Verordnung genannten Tätigkeiten ausüben. In den Rechtsvorschriften ist kein bestimmtes Profil, z. B. ein technisches, festgelegt.

Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die rumänische Klassifikation der Berufe die Position des Programmierers (COR 351201) nicht vom Vorhandensein eines Studiums in einem bestimmten Fachgebiet abhängig macht.

Die für die Besetzung einer Stelle erforderlichen Anforderungen werden vom Arbeitgeber unter Berücksichtigung der Bestimmungen der COR (Klassifikation der Berufe in Rumänien) sowie der Sonderregelungen festgelegt, die für bestimmte Stellen ein Mindestbildungsniveau vorschreiben.

Wenn es keine gesetzlichen Bestimmungen gibt, in denen die für eine Stelle erforderlichen Studien ausdrücklich festgelegt sind, wird die Art der Studien vom Arbeitgeber in Abhängigkeit von den Aufgaben festgelegt, die die Person gemäß der Stellenbeschreibung zu erfüllen hat.

Daher wird die Steuerbefreiung derzeit Personen gewährt, die tatsächlich eine der Tätigkeiten der Erstellung von Computerprogrammen ausüben, die den im Anhang des Erlasses genannten spezifischen Berufen entsprechen, wenn die anderen in dem Erlass vorgesehenen Bedingungen erfüllt sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erlass keine bestimmten Spezialisierungen für die Steuerbefreiung vorschreibt. Die betreffenden Personen müssen ein Hochschulstudium abgeschlossen haben und über die erforderlichen Kenntnisse zur Ausübung der in der Verordnung vorgesehenen Tätigkeiten verfügen.

Im vorliegenden Fall kann ein Hochschulabsolvent der Geisteswissenschaften in den Genuss der Einkommensteuerbefreiung kommen, wenn er als Programmierassistent (COR 351201) beschäftigt ist, sofern die übrigen Bedingungen des Erlasses erfüllt sind.

 

 

Rechtsgrundlage:

– MCID-Verordnung 20463/2023 über die Klassifizierung der Tätigkeit der Softwareerstellung;

– Steuergesetzbuch (genehmigt durch das Gesetz Nr. 227/2015, veröffentlicht im MO Nr. 688 vom 10.09.2015), in der geänderten und ergänzten Fassung;

– Methodische Normen für die Anwendung der Steuergesetzgebung  (genehmigt durch den Regierungsbeschluss Nr. 1/2016).